21. März – Internationaler Tag gegen Rassismus


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Heute, am 21. März, ist der internationale Tag gegen Rassismus

Warum der 21. März?
An diesem Tag im Jahr 1960  fand das „Massaker von Sharpeville“ statt. Bei einer Demonstration von rund 20.000 Menschen demonstrierten gegen die Apartheidgesetze in der südafrikanischen Stadt Sharpeville eskalierte die Situation: Polizisten schossen in die Menge und töteten 69 Menschen während mindestens 180 weitere  zum Teil schwer verletzt wurden.
Sechs Jahre später – im Jahr 1966 –  riefen die Vereinten Nationen (UN) den 21. März zum Gedenktag gegen den Rassismus aus. An diesem Tag soll seitdem nicht nur der Opfer von damals gedacht werden, sondern auch zu Aktionen gegen den heutzutage leider immer noch stattfindenden Rassismus mobilisiert werden.

Warum ist der Tag gegen Rassismus immer noch wichtig?
Diskriminierung aufgrund unterschiedlicher Hautfarbe oder Herkunft ist leider immer noch ein weltweites Problem. Aber auch die Verfolgung und Benachteiligung von Menschen durch kulturelle Unterschiede oder verschiedener Glaubensrichtungen nehmen zu. Und auch der subtile und schleichende Rassismus im Alltag stellt ein erhebliches Problem dar. Durch viele Vorurteile gegenüber Andersgläubigen oder Personen mit anderer Nationalität, entsteht eine soziale Spaltung, welche die Gesellschaft immer weiter auseinander bringt. 

Auch die rassistischen Straftaten – wie etwa der Anschlag von Hanau immer weiter zu. Daher ist es nicht nur heute, sondern auch an jedem anderen Tag im Jahr wichtig, sich gegen Rassismus in jeglicher Form einzusetzen.

Leider mussten die  für heute geplanten Veranstaltungen und Demonstrationen aufgrund des Corona-Virus leider abgesagt werden. Aber es gibt alternative Möglichkeiten Protest gegen Rassismus zu zeigen:  Dekoriert, euren Balkon oder euer Fenster mit Transparenten, Stoff, Kerzen oder anderen Symbolen und zeigt eure Solidarität mit allen die von Rassismus betroffen sind.

Auch wir vom Blickwinkel e.V. setzen uns gegen Rassismus in jeglicher Form ein und sind heute in Gedanken bei allen die von Rassismus betroffen sind und waren.

 

 

Das hinduistische Holi-Fest


Bild: murtaza_ali auf: pixabay.com

Heute am 10. März feiern die Hindus mit dem Holi-Fest den Frühling und begrüßen den Neustart der Natur. Es ist eines der ältesten Feste Indiens und wird auch „Fest der Farben“ genannt.

Warum wird gefeiert?
Neben dem Frühlingsbeginn werden auch der Sieg des Guten über das Böse und die Liebe des Gottes Krishna zu den Menschen gefeiert.
Ein weiterer Grund für dieses Fest ist der Versöhnungsaspekt, denn in diesen Tagen soll man auch alte Streitigkeiten begraben.

Wie wird genau gefeiert?
Schon am Vorabend des Holi-Tages kommen viele Hindus auf der Straße zusammen. Dort verbrennen sie eine Puppe aus Holz oder Stroh. Diese Puppe heißt Holika und steht für das Böse. Das Feuer, das sie verbrennt, soll alle bösen Geister in die Flucht schlagen, die Besucher des Festes von ihren Sünden und ihrem Unwissen befreien sowie alte Streitigkeiten schlichten. Als Stellvertreter für die schlechten Taten gelten Kokosnüsse. Sie garen im Feuer und werden später verspeist. Das ist für Hindus ein Zeichen, dass sie ihre Sünden verdauen.

Am Festtag selbst, dem ersten Vollmondtag des Monats Phalgun (Februar/März) wird es dann bunt, nass, laut und verrückt.
Das Tolle daran ist, dass alle Inder dieses Fest zusammen feiern, ganz egal, welcher Kaste sie angehören, wobei auch viele Freundschaften neu geschlossen werden. Menschen verschiedener Berufe und Stände, die sonst nichts miteinander zu tun haben, feiern alle gemeinsam. Männer und Frauen, Erwachsene und Kinder singen, machen Musik und tanzen ausgelassen miteinander auf der Straße herum. Ihre Lieder erzählen von den Heldentaten der Götter und alle bewerfen sich gegenseitig mit Pulver und Wasser in allen Farben. Fast immer gipfelt das Spektakel in einer klitschnassen bunten Wasserschlacht, die alle miteinander verbindet. Während einer solchen Spaßschlacht vertragen sich sogar viele Streithähne, die schon lange kein Wort mehr miteinander gesprochen haben. An diesem Tag gibt es keine Unterschiede, auch nicht zwischen arm und reich. Das ist auch kein Wunder, denn knallbunt bespritzt sehen sowie alle gleich aus.
Oft dauert das Fest sogar noch über den Tag hinaus, in einigen Gegenden Indiens sogar bis zu 10 Tage.

Seit einigen Jahren wird das „Fest der Farben“ weltweit von Event-Organisatoren ohne Bezug zum kalendarischen Frühlingsvollmond zu unterschiedlichen, über das Jahr verteilten, Terminen auf kommerzieller Basis veranstaltet.

Wir vom Blickwinkel e.V. wünschen allen hinduistischen Mitmenschen und ihren Familien ein schönes Holi-Fest.

08. März – internationaler Frauentag


Bild: Danielundso auf: Wikimedia Commons

Heute, am 08. März, ist der “Internationale Tag der Frauen” auch: Weltfrauentag, Frauenkampftag, Internationaler Frauenkampftag oder kurz Frauentag. An diesem Welttag wird weltweit auf Frauenrechte und Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht. Der Tag soll einerseits die bisherigen Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung feiern, andererseits aber auch Aufmerksamkeit für bestehende Diskriminierung und Ungleichheiten schaffen und dazu ermuntern, sich selbst für eine Gleichstellung von Mann und Frau einzusetzen. Weltweit machen Frauen heute mit Veranstaltungen, Feiern und Demonstrationen auf noch immer nicht verwirklichte Frauenrechte aufmerksam.

Wie kam es zum Weltfrauentag? 

„Keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte“ – das forderte die deutsche Sozialistin Clara Zetkin im Jahr 1910 auf dem II. Kongress der Sozialistischen Internationale in Kopenhagen. Ein Jahr später gingen dann erstmals Frauen in Deutschland, Österreich, Dänemark und der Schweiz zum Frauentag auf die Straße. Ihre Hauptforderung war: „Heraus mit dem Frauenwahlrecht!“ Außer in Finnland durften zu diesem Zeitpunkt in keinem europäischen Land Frauen wählen oder gewählt werden. In Deutschland wurde Frauen dieses Recht erst 1918 zugestanden. In der Schweiz dürfen Frauen sogar erst seit 1971 wählen.

Doch die Gleichstellung der Geschlechter ist weder in Deutschland noch im Rest der Welt eine Realität:

  • Frauen haben mit Ungleichbehandlung auf dem Arbeitsmarkt zu kämpfen. Sie verdienen weniger und haben schlechtere Aufstiegschancen als Männer
  • In vielen Ländern der Welt werden außerdem die reproduktiven Rechte von Frauen, wie sie von den Vereinten Nationen 1994 formuliert wurden, nicht hinreichend beachtet. Zu ihnen gehört unter anderem das Recht auf ein selbstbestimmtes Sexualleben, auf Familienplanung, auf den Zugang zu effektiven Verhütungsmitteln sowie auf Gesundheitsvorsorge für eine sichere Schwangerschaft und Geburt.
    Vor allem Frauen in Entwicklungsländern sind besonders davon betroffen, dass diese Rechte nicht durchgesetzt werden. Die Folgen sind ungewollte Schwangerschaften, eine hohe Müttersterblichkeit und sexuell übertragbare Infektionen wie HIV.
  • Frauen und Mädchen werden immer noch Opfer von Gewalt. Diese äußert sich nach wie vor oft in Form von häuslicher und sexueller Gewalt, sexueller Belästigung sowie emotionaler und psychischer Unterdrückung.

Der Internationale Frauentag hat daher seine Wichtigkeit keinesfalls verloren und wird weiterhin jährlich begangen. Seit dem Jahr 2019 ist er in Berlin ein gesetzlicher Feiertag.

In diesem Video findet ihr die wichtigsten Infos zum Weltfrauentag kurz und verständlich zusammengefasst.

In diesem Jahr steht der Tag übrigens unter Motto „Each for Equal“. Ins Deutsche übersetzt bedeutet das „Jede*r für Gleichberechtigung”.

Auch wir vom Blickwinkel e.V. setzen uns für die Gleichberechtigung der Geschlechter ein und wünschen Allen einen schönen Weltfrauentag!

 

01. März – Zero Discrimination Day


Bild gefunden auf: ggnwfl.com

Heute, am 01. März, ist Zero Discrimination Day – der weltweite Tag gegen Diskriminierung. Er wird auch Anti-Diskriminierungstag genannt und wurde von den Vereinten Nationen (UN) im Jahr 2013 ins Leben gerufen um Diskriminierung jeglicher Art zu beseitigen und ein deutliches Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen.

Doch was ist Diskriminierung überhaupt?
Das Wort Diskriminierung stammt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt „Unterscheidung“. Diskriminierung beschreibt also die unterschiedliche Behandlung von Menschen. Durch diese unterschiedliche Behandlung kommt es zur Benachteiligung von Menschen. Diese kann auf verschiedene Eigenschaften beruhen. Besonders häufig werden Menschen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft, ihrer Religion oder ihres Alters diskriminiert. Dabei gibt es meistens eine Gruppe von Menschen, die diskriminiert wird, und eine andere Gruppe von Menschen, die dadurch Vorteile hat.

Warum werden Menschen diskriminiert?
Diskriminierung geschieht meist aufgrund von Vorurteilen. Vorurteile sind meist negative Einstellungen gegenüber einer Gruppe oder auch einer einzelnen Person. Sie beruhen häufig nicht auf eigenen Erfahrungen, sondern werden von anderen übernommen. Jeder Mensch wird ohne Vorurteile geboren. Aber in jeder Gesellschaft gibt es Wissen, Normen und auch Vorurteile, die von der Familie, Freunden, der Schule und auch durch die Medien weitergegeben werden.
Vorurteile sind Kategorisierungen, die den Alltag erleichtern, denn sie geben in einer komplexen Umwelt Orientierung, weil das Gehirn nicht jeden einzelnen Umweltreiz individuell wahrnehmen kann. Die Folge ist sogenanntes „Schubladendenken“: Wir bilden Kategorien für alle Personen und Dinge, die uns umgeben. So kategorisieren wir eine Person zum Beispiel nach ihrem Geschlecht, Alter, ihrer sozialen Schicht, ihrer Hautfarbe oder Herkunft. Diese Kategorien sind jedoch oft nicht neutral, sondern mit Wertungen verbunden, die sich auf die kategorisierten Personen und Dinge übertragen.
Diese vorgefassten Meinungen verstellen den Blick auf die Wirklichkeit und führen zu Verallgemeinerungen und Pauschalurteilen. Sie werden insbesondere dann problematisch, wenn sie die Grundlage für abwertendes Verhalten bilden.

Welche Formen von Diskriminierung gibt es?

Aufgrund des Geschlechts:
Die Diskriminierung aufgrund des Geschlechtes wird häufig auch als Sexismus bezeichnet.  Das kommt vom Englischen Wort „sex“, welches Geschlecht bedeutet. Sexismus ist zum Beispiel, wenn Frauen oder Mädchen anders als Männer oder Jungen behandelt werden (meist schlechter), nur weil sie weiblich sind. Eigentlich ist eine Benachteiligung aufgrund des Geschlechts in Deutschland gesetzlich verboten. Denn seit 1958 haben Frauen in Deutschland laut dem Grundgesetz dieselben Rechte haben wie Männer.
In der Realität erfahren Frauen und Mädchen aber noch immer eine Benachteiligung – auch in Deutschland. So erhalten Frauen für ihre Arbeit meist weniger Anerkennung und ein niedrigeres Gehalt als Männer.
Deswegen steht der Zero Discrimination Day 2020 auch unter dem Motto „Null Toleranz gegenüber Diskriminierung von Frauen und Mädchen“.

Aufgrund von ethnischer Herkunft und Kultur:
Bei der Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer ethnischen Herkunft und Kultur spricht man von Rassismus. Rassismus beruht auf der Annahme, dass Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder ihrer Hautfarbe in verschiedene „Rassen“ unterteilt werden können, die besser oder schlechter sind. Das stimmt aber nicht, weil es biologisch erwiesen ist, dass es keine Menschenrassen gibt. Denn alle Menschen gleichen sich grundsätzlich in ihren Genen (Erbgut). Leider werden aber immer noch viele Menschen in Deutschland aufgrund ihrer ethnischen Herkunft, Hautfarbe oder Kultur diskriminiert. Sie haben es zum Beispiel schwerer eine Wohnung oder eine Arbeit zu finden und werden von manchen Menschen sogar mit Worten oder Gewalt angegriffen.

Aufgrund der Religion:
Offiziell gibt es in Deutschland Religionsfreiheit. Das bedeutet, dass die Menschen das Recht haben, die Religion zu wählen und auszuleben, die sie wollen. Dennoch werden einige Menschen in Deutschland aufgrund ihrer Religion diskriminiert. Besonders betroffen sind hiervon Anhänger des Islam. Sie haben oft Schwierigkeiten eine Genehmigung zum Bau von Moscheen zu erhalten und müssen häufig Vorurteile und Misstrauen von anderen Menschen erleben. Diese Form der Diskriminierung wird antimuslimischer Rassismus genannt.

Aufgrund des Alters:
Bei der Altersdiskriminierung gibt es zwei verschiedene Gruppen, die Diskriminierung erfahren – „junge“ Menschen und „alte“ Menschen. So müssen sich Menschen immer wieder sagen lassen, dass sie „zu jung“ oder „zu alt“ für etwas sind. Solche Aussagen beruhen unter anderem auf den Vorurteilen, dass junge Menschen noch zu wenig Erfahrung hätten oder alte Menschen nicht mehr flexibel genug seien. In Deutschland ist es aber gesetzlich verboten, Menschen aufgrund ihres Alters zu diskriminieren. Dennoch haben ältere Menschen es häufig schwerer Arbeit zu finden und die Meinung von Kindern und Jugendlichen wird oft nicht ernstgenommen.

Aufgrund der sexuellen Orientierung:
Bei der Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung ist häufig von Homophobie die Rede. Homophobie bezeichnet die Angst oder die Abneigung gegenüber Homosexuellen. Homosexuelle sind zum Beispiel Männer, die Männer lieben (Schwule) oder Frauen, die Frauen lieben (Lesben). Viele Menschen denken, dass Homosexualität eine Krankheit oder psychische Störung ist, und halten sie für etwas Schlechtes. Das ist selbstverständlich nicht richtig! Leider werden Homosexuelle auch in Deutschland immer noch aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert und erfahren Gewalt und Belästigung.

Aufgrund von Behinderung/Beeinträchtigung:
Auch Menschen mit Behinderungen/Beeinträchtigungen werden diskriminiert. Sie stoßen in ihrem alltäglichen Leben häufig auf soziale, gesetzliche und praktische Hindernisse. So haben Rollstuhlfahrer zum Beispiel zu vielen öffentlichen Plätzen und Gebäuden keinen Zugang und viele Menschen mit Behinderung haben es schwer, eine gute schulische Bildung zu erhalten. Dies liegt unter anderem daran, dass viele Menschen denken, dass Menschen mit Behinderung keine produktiven Mitglieder der Gesellschaft sein können. Das ist natürlich auch Unsinn! Um die Rechte von Menschen mit Behinderung zu schützen und ihnen eine aktive Teilnahme in der Gesellschaft zuzusichern, wurde 2006 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen die internationale Konvention „Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderung“ verabschiedet.

Was bedeutet Mehrfachdiskriminierung?

Oft werden Menschen nicht nur aus einem Grund, wie bspw. aufgrund des Geschlechts, sondern aus mehreren Gründen, wie  bspw.  aufgrund des Geschlechts und der ethnischen Herkunft und/oder ihrer sozialen Schicht diskriminiert. Dann spricht man von Mehrfachdiskriminierung.

Welchen Schutz gegen Diskriminierung gibt es?
Es gibt verschiedene Gesetze, die Menschen vor Diskriminierung schützen sollen. Eines der wichtigsten deutschen Gesetze gegen Diskriminierung ist das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (kurz: AGG). Dieses Gesetz ist am 18. August 2006 in Kraft getreten. Ziel dieses Gesetzes ist: Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, der ethnischen oder kulturellen Herkunft, der Religion oder Weltanschauung, des Alters, der sexuellen Identität oder einer Behinderung, zu verhindern oder zu beseitigen.
Aber auch in anderen Gesetzten und Konventionen wie zum Beispiel der Menschenrechtskonvention (Artikel 1+2) und der Kinderrechtskonvention (Artikel 2) steht geschrieben, dass alle Menschen die gleiche Würde und die gleichen Rechte haben und daher nicht diskriminiert werden dürfen.

Wie kann man sich gegen Diskriminierung wehren?
Diskriminierung ist in Deutschland verboten! Leider kommt es trotzdem täglich vor, dass Menschen Benachteiligung erleben müssen. Das musst du aber in keinem Fall hinnehmen! Solltest du selbst aus irgendeinem Grund diskriminiert werden oder sehen wie jemand anderes (zum Beispiel in deiner Klasse) diskriminiert wird, ist es wichtig, dass du handelst!

Hier ein paar Tipps, was du gegen Diskriminierung unternehmen kannst:

  • Schreibe immer genau auf, was passiert ist, damit du die Situation auch noch später genau beschreiben kannst. Manchmal ist es auch gut, Zeugen zu haben, die die Diskriminierung ebenfalls mitbekommen haben.
  • Versuche zunächst die Person, die dich diskriminiert hat, persönlich darauf anzusprechen.

Wenn das nicht klappt, dann…

  • Suche nach jemandem, der dich unterstützen kann (z.B. Vertrauenslehrer/in, deine Eltern, Freunde)
  • Oder wende dich an eine Beratungsstelle (z.B. an die Nummer gegen Kummer oder an eine Antidiskriminierungsstelle)

Eine anschauliche Erklärung zum Thema Antidiskriminierung findet ihr übrigens auch in diesem Video.

Auch wir vom Blickwinkel e.V. setzen uns aktiv gegen Diskriminierung jeglicher Art ein und wünschen Allen einen schönen Zero Discrimination Day!

27. Januar – Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus


Bild: Alexas Fotos auf: pixabay.com

Heute, am 27. Januar, ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. International wird er auch: Holocaust-Gedenktag genannt. 

An diesem Tag wird insbesondere der mehr als sechs Millionen europäischen Juden gedacht, die während des Holocaust ermordet wurden. Daneben wird aber auch der weiteren Opfer gedacht, welche die nationalsozialistische Ideologie zu Feinden erklärt und verfolgt hatte: Sinti und Roma, Zwangsarbeiter, Millionen verschleppter Slawen, Homosexuelle, politische Gefangene, Kranke und der Menschen mit Beeinträchtigungen.
Würde man für jedes einzelne Opfer des Holocaust eine Gedenkminute einlegen, wäre es insgesamt 11 Jahre lang still. 

 

Was bedeutet Holocaust?
Das Wort Holocaust stammt von dem griechischen Wort „holókaustus“ und bedeutet „völlig verbrannt“. Dieser Begriff wird verwendet, wenn von der systematischen Vernichtung ganzer Bevölkerungsgruppen während des Nationalsozialismus gesprochen wird. Im Hebräischen spricht man von „Schoah“ (auch: Shoa oder Shoah), was „große Katastrophe“ bedeutet.
Als die Nationalsozialisten in Deutschland 1933 die Herrschaft übernahmen, begannen sie, einzelne Bevölkerungsgruppen auszugrenzen. Sich selbst betrachteten die Nationalsozialisten „Herrenrasse“. Jüdische Menschen waren für sie eine „minderwertige Rasse“ und sie wurden für viele Missstände im Land verantwortlich gemacht. Sie wurden angegriffen und viele durften ihren Beruf nicht mehr ausüben. Jüdische Menschen durften nichts mehr selbst entscheiden und konnten sich nicht dagegen wehren, weil man sie auch ihrer Bürgerrechte beraubt hatte.
Ab dem Jahr 1941 mussten sie sogar  den sogenannten Judenstern als Kennzeichen tragen. Dies war ein gelber, sechseckiger Stern in der Form des Davidsterns. Die Nationalsozialisten nahmen den jüdischen Menschen auch ihr Eigentum, ihre Wohnungen und Häuser weg und die jüdischen Menschen wurden aus Deutschland vertrieben (deportiert). Viele von ihnen wurden direkt in Konzentrationslager gebracht und dort ermordet.
Als die Nationalsozialisten ihren Eroberungskrieg auf ganz Europa ausdehnten, wurden jüdische Menschen überall verfolgt und es begann der systematische Völkermord der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.

Warum der 27. Januar?
Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Soldaten die verbliebenen 9.000 Gefangenen aus dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz im besetzten Polen. Dieses Lager gilt als Symbol für die Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes in den Jahren von 1933 bis 1945. Es diente vor allem dazu, die jüdischen Menschen in den dortigen Gaskammern systematisch zu ermorden.
Im Hauptlager in Auschwitz (polnisch: Oświęcim), welches auf einem ehemaligen Barackengelände der polnischen Armee errichtet wurde, belief sich die Zahl der Insassen zeitweise auf mehr als 20.000 Menschen.
Dazu kamen mehr als 90.000 Häftlinge, welche in dem noch größeren Lager im drei Kilometer entfernten Birkenau (polnisch: Brzezinka) untergebracht waren. Auf diesem Gelände, welches später auch Auschwitz II genannt wurde, ließ Hitlers Schutzstaffel (kurz: SS) Anfang 1942 die ersten Gaskammern errichten.
Insgesamt wurden in den Lagern von Auschwitz nach Schätzungen mehr als eine Million Menschen umgebracht, davon waren mehr als 900.000 jüdischen Glaubens.
Im Januar 1996 richtete sich der damalige Bundespräsident Roman Herzog mit einem klaren Appell an die deutsche Bevölkerung: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“ Mit diesen Worten erklärte er den 27. Januar zum zentralen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus. Der Tag dient auch dazu  auf aktuelle Tendenzen von Antisemitismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit aufmerksam zu machen.
Im Jahr 2005 beschloss auch die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN), diesen Tag auch international zum Holocaust-Gedenktag zu machen.

Warum bleibt das Gedenken wichtig?
Die Generation der Opfer stirbt aus und mit ihnen die persönlichen Bezüge zu diesem Abschnitt der deutschen Geschichte. An jedem Jahrestag der Auschwitz-Befreiung gibt es weniger Überlebende, die ihre Erfahrungen weitergeben und über ihre Erlebnisse berichten können. In den kommenden Jahren wird es gar keine Überlebenden des Holocaust mehr geben. Aber sie hinterlassen ihre Zeugnisse in Büchern, auf Tonbändern und Filmen – so bleiben sie als Mahnung für die folgenden Generationen erhalten. Gerade in der heutigen Zeit in welcher Antisemitismus und Rassismus wieder zunehmen ist dies enorm wichtig um eine Wiederholung dieses Völkermordes zu verhindern.
Die UN-Resolution zum Holocaust-Gedenktag fordert die Staaten weltweit auch dazu auf, Erziehungsprogramme zu entwickeln, damit die Erinnerung lebendig gehalten wird und sich Verbrechen wie in Auschwitz nicht wiederholen.

Wie findet das Gedenken statt?
In zahlreichen Städten finden Gedenkveranstaltungen statt, die Flaggen an den öffentlichen Gebäuden in Deutschland wehen an diesem Tag auf Halbmast und auch im Bundestag findet eine Gedenkstunde für die Opfer des Holocaust statt.

Auch wir vom Blickwinkel e.V. schließen uns dem Gedenken an und sagen: Nie wieder! Kein vergeben, kein vergessen – Niemals!

 

Das jüdische Chanukka-Fest


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Chanukka (hebräisch: חֲנֻכָּה / חנוכה) auch: Chanukkah, Hanukkah oder: Lichterfest ist ein acht Tage dauernder, jährlich gefeierter jüdischer Feiertag. 

Wörtlich bedeutet Chanukka Weihung, Einweihung und bezieht sich auf die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem im Jahr 164 vor Christus – dem jüdischen Jahr 3597. Derzeit befinden wir uns laut dem jüdischen Kalender übrigens im Jahr 5780.

Chanukka beginnt immer am 25. Tag des Monats Kislew (hebräisch: כסלו) dem dritten Monat nach dem „bürgerlichen“ jüdischen Kalender und dem neunten Monat nach dem „religiösen“ Kalender.
Die Bezeichnung Kislew stammt aus dem Akkadischen, einer ausgestorbenen semitischen Sprache, und bedeutet „dick“, ein Hinweis auf die dicken Regenwolken des einsetzenden Winterregens.
Verglichen mit dem gregorianischen Kalender schwankt der Beginn des Monats Kislew zwischen Mitte November und Mitte Dezember, daher fällt das Chanukka immer auf ein anderes Datum. Manchmal wie in diesem Jahr, wo es vom 23.12. bis zum 30.12. gefeiert wird, findet es zeitgleich mit dem christlichen Weihnachtsfest statt. Im kommenden Jahr 2020 beginnt Chanukka hingegen schon am 11. und endet am 18. Dezember.

Was genau wird gefeiert?

Im Zentrum des Festes steht der achtarmige Chanukka-Leuchter. Dieser Leuchter dient einem kultischen Zweck und wird lediglich während dieses achttägigen Feiertags genutzt.
Eine Überlieferung besagt, dass der Leuchter im Tempel nicht erlöschen durfte. Jedoch fanden die Juden dort nur noch einen einzigen Krug mit geweihtem Öl vor. Auf wundersame Weise ließ dieses Öl den Leuchter aber ganze acht Tage brennen – genau solange, wie sie brauchten, um neues Öl herzustellen.
An genau dieses Wunder soll der achtarmige Chanukka-Leuchter erinnern.

Am Vorabend des ersten Tages der achttägigen Feier wird die erste Kerze angezündet. An den folgenden Abenden jeweils eine zusätzliche Kerze, so dass am achten Tag acht Lichter brennen. Der Chanukka-Leuchter besitzt insgesamt 8 Kerzenhalter sowie einen zusätzlichen neunten, dem Schamasch (Diener), welcher täglich zum Anzünden der anderen Kerzen verwendet wird.
Die Form des Chanukka-Leuchters ist übrigens nicht traditionell festgelegt.  Wichtig ist einzig das Anzünden der Kerzen während des achttägigen Festes. In israelischen Kindergärten werden beispielsweise Chanukka-Leuchter von den Kindern nach reiner Fantasie gebaut. Sie können also auch aus Legosteinen oder aus Flaschendeckeln bestehen.

Wie wird gefeiert?

Chanukka ist ein häusliches Fest, daher versammeln sich an den Chanukka-Abenden die jüdischen Familien mit Freunden zum Anzünden der Kerzen zu ausgelassenen Festen und die Kinder bekommen Geschenke und Süßigkeiten. Gegessen werden vor allem in Öl gebackene Speisen wie Sufganiyah (Krapfen) oder Latkes (Kartoffelpuffer) sowie weitere Spezialitäten der jüdischen Küche. Nach dem Anzünden der Lichter werden das Lied Maos Zur  (hebräisch:  מעוז צור; deutsch: Festung, Fels [meiner Rettung]) und weitere Chanukka-Lieder gesungen. Ursprünglich wurden die Lichter nur in den Häusern angezündet, später dann auch in den Synagogen und auf öffentlichen Plätzen wie hier in Berlin vor dem Brandenburger Tor. 

Wir vom Blickwinkel e.V. wünschen unseren jüdischen Mitmenschen ein friedvolles Chanukka-Fest 2019!